Im letzten Jahr war ich schon schwer begeistert was WFT (World Fishing Tackle) bei der Ryobi Wild Aspagus auf die Beine gestellt hatten. Ruten zum guten Kurs und mit einer Leistung, die man sonst nur im wirklich oberen Preissegment finden kann. Als Jerkbait-Fan habe ich mir dann in 2014 die Penzill Serie von WFT vorgenommen und ausführlich über unzählbare Stunden am Wasser getestet.

Jerkbaiten? He? Tja, lieber Leser: Ja es handelt sich um eine Angeltechnik und was für Eine! Jerkbaits sind Kunstköder, die im Regelfall eher groß (15-20 cm) sind und trotz Ihrer Größe und dementsprechenden Gewicht nur langsam oder auch gar nicht wirklich sinken. Diese großen Klötzer darf man auch nicht einfach einkurbeln. Sie müssen von dem Angler animiert und zum Leben erweckt werden, dass funktioniert mit kurzen und harten Schlägen durch die Angelrute beim Einholen. Macht man alles richtig, gleitet so ein fetter Köder verführerisch durch das Wasser und die nette Hechtdamme hämmert ohne Gnade auf den verführerischen Köder. Knallerbisse und Adrenalinstöße sind bei dieser Angelart unausweichlich.

Kommen wir aber zurück zum Thema. Für den Sommer und auch für kleinere Gewässer suchte ich eine Jerkbaitrute mit der man kleinere Jerks gut werfen und prima annimieren kann. Jerkbaiten ist nicht immer gleich Großköder-Angeln. Schnell ist meine Wahl auf die WFT Penzill Jerkbait mit einem Wurfgewicht von 20-60 Gramm gefallen. Dazu gab es noch die WFT Penzill Baitcast Rolle. Bespult habe ich diese Rolle mit einer Schnur von der ich immer noch feuchte Anglerträume bekomme. Dementsprechend wird es bald einen Extra-Bericht über diese Schnur geben und wir konzentrieren uns jetzt voll und ganz auf Rute und Rolle:

Eben habe ich euch die Köderpräsentation beschrieben. Eine ordentliche Jerkbaitrute muss somit relativ hart (sprich: fest) sein, damit die Rutenschläge auch bis zu unserem Köder durchdringen. Gleichzeitig sollte die Rute dennoch über genügend Feingefühl verfügen um den Köderlauf und natürlich einen eventuellen Anbiss sofort und direkt zu spüren. Ein schwieriger Spagat für die Hersteller, aber bei der Penzill Rute wurde dieses Ziel excellent erreicht. Jerks von 20 bis sogar 70, maximal 80 Gramm Gewicht habe ich mit der Rute problemlos gefischt und hatte zu jedem Zeitpunkt ein prima Ködergefühl. Über 80 Gramm sollte aber wirklich die größere Variante her und auch die gibt es von der Penzill Jerke: Wurfgewicht 30-80 Gramm. Sollte diese Rute ein ähnlich locker angegebenes Wurfgewicht haben, sind da bestimmt auch 100 Gramm Jerks kein Thema. Schreibt mir bitte, wenn Ihr mit dieser Jerke schon Erfahrungen sammeln konntet.

Zweiter und ganz wichtiger Punkt ist, wie sich eine Rute bei dem Auswurf auflädt. Dieser Punkt ist vor allem aus einem Grund unfassbar wichtig: Wurfweite = Fisch. Heißt ganz platt formuliert, dass je weiter ich meinen Köder in das kühle Nass befördere, desto länger ist er auch im Wasser und desto größer ist die Chance das ein Fisch draufballert. Ganz einfach 😉 Wie schauts da bei der Penzill Jerke aus? Tja:

…die Lady lädt auf und zwar mit einem richtigen Turbo. Köder in Ihrer Wurfgewichtsklasse fliegen bis zu dem Horizont. Zu erwähnen sei hier auch die Penzill Baitcast Rolle

Die gummierte Doppelkurbel läuft butterweich und lässt keine Wünsche zu
teureren Konkurrenzprodukten offen. Die Fliptaste lässt sich ergonomisch
bedienen, zeigt jedoch, dass wir eine 100 € und keine 200 € Baitcaster-Rolle in
der Hand halten. Kommen wir nun zu der Zentrifugalbremse. Das Teil funzt und
zwar richtig ordentlich. Sauber lässt sich dadurch die Rolle auf die
verschiedensten Wurfgewichte einstellen und selbst meine Wenigkeit hat bisher
keine einzige Perücke mit der Rolle geworfen. Dieser Punkt ist für Anfänger und
Armateure beim Baitcasten wirklich wichtig und lasst euch eines sagen: Hier
werdet ihr von WFT wirklich prima bedient. Sehr positiv ist mir die
Schnurwicklung beim Bespulen der Rolle aufgefallen, sauberer geht es nicht (und
auch eine saubere Wicklung ist sehr relevant, wenn es darum geht eine
Perückenbildung zu vermeiden):

 
Bei der Sternbremse konnte ich diverse Kritiken in
einschlägigen Foren feststellen. Der Tenor war, dass die Bremskraft teils
ungenügend ist. Diese Meinung kann ich nur sehr bedingt teilen. Mit dem Kauf
der Rolle erhaltet ihr zwei Kohlefaser -und zwei Teflon-Bremsscheiben. Mit den
Teflon Bremsscheiben erreicht man mit einer Bremskraft von 5,5 kg eine fast
doppelt so hohe Bremskraft, wie mit den Kohlefaserbremsscheiben (3,5 kg).
Mittlerweile habe ich beide Varianten ausprobiert. Mir persönlich langen die
Kohlefaser-Scheiben. Richtig ist, dass dann die Sternbremse im komplett
geschlossenen Zustand tatsächlich etwas Luft aufweist. Einen 75er Zander und
einen knapp 80er Hecht haben das aber so mal gerade gar nicht gestört:

Meiner Meinung nach ist eine zu 100 Prozent geschlossene Bremse zum Beispiel
was für Boddenangler. Wenn dann beim Jerkbaiten eine Metermutti den Köder
vehemennt attackiert, muss der Anhieb sofort sitzen und da hilft eine tutto
completti feste Bremse ungemein. In allen anderen Fällen der Süßwasseranglerei
ist die Bremskraft der Penzill Baitcast Rolle völlig in Ordnung. Langt es
nicht, baut euch die beiliegenden Teflonbremsscheiben ein. Damit erlangt Ihr
eine bombige Bremskraft.

An dieser Stelle gilt es was ganz wichtiges zu erwähnen:

Wir reden hier von einer Rute und Rolle die jeweils im mittelpreisigen
Segment liegen. Viele
Angler versauen sich den Einstieg ins Baitcasten mit entweder absoluten
Billigprodukten, die schwer zu handhaben sind oder eben totalem
High-End-Tackle, welches den Geldbeutel sprengt, aber auch erst mal verstanden
und bedient werden muss. WFT liefern mit Rute und Rolle eine Lösung ab, die
jedem Einsteiger die entsprechende Qualität für das ausgegebene Geld bietet.
Hinzu kommt, das Bedienbarkeit und gute erste Einstellungen der Rolle, sowie
Erfolge schnell zu Stande kommen. Nicht nur Einsteiger, sondern auch Amateure
und Profis werden wirklich ordentlich bedient. Diese Kombo lässt wenige
Wünsche offen und wird euch tolle Stunden am Wasser bescheren!

Jetzt wundert ihr euch eventuell noch über den Zander. Zander sind bekanntlich
mit Jerkbaits eher schwer zu fangen. An besagtem Tag hatte ich nur eine sehr
leichte Gummifischrute und eben meine WFT Kombo mit am Wasser. Wir hatten eine
tolle Kante in die Tiefe gefunden. 18 Gramm Jigköpfe und ein 10 cm Gummifisch
waren jedoch für meine Gummikombo zu übertrieben, aber auch ich wollte die
tiefe Kante abfischen. Also einfach Köder an die WFT und ab ins Tiefe mit dem
Gummifisch. Langsam habe ich im Anschluss die Kante hochgeangelt. Die Penzill
Jerke hat mir jederzeit den Grundkontakt mitgeteilt bis zu dem Moment wo es
einen Einschlag gab. Zack! Bumm! Adrenalin..ich war unmittelbar im Drill. Die
Kopfstöße, welche ich prima durch die Rute spüren konnte, gaben mir sofort die
Antwort: Papa Zander war am anderen Ende der Leine.

Am Ende hätte ich beinahe vergessen zu erwähnen, dass der Blank der Rute
super schlank ist und eure Schnur durch Qualitäts-SIC-Ringe mit Titanrahmen
donnert. Der Fuji Rollenhalter lässt bekannterweise auch keine Wünsche offen
und der Handteil der Rute ist für eine richtige Jerke angenehm kurz und modisch
geteilt:

Kommen wir nun zum Resümee´der Geschichte: WFT hat mich auch in 2014 nicht
enttäuscht. Diese Kombo wird mir ganz bestimmt noch lange Freude bereiten, mir
ein zuverlässiger und leicht zu bedienender Partner am Wasser sein und das
alles ohne meine Geldbörse vollständig zu ruinieren. Eines steht jetzt schon
sicher fest: So viel Spaß für vergleichsweise wenig “Bares” hatte ich
bisher noch nicht mit einer Angel und Rolle:

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