Das Thermometer zeigt sagenhafte 30° Grad. Eigentlich gehört jeder vernünftig denkende Mensch in das prallgefüllte heimische Schwimmbad oder an einen überlaufenen Baggersee. Da ich aber überhaupt keine Lust auf Pommesgeruch und Chaos am Badewasser hatte, habe ich kurz entschlossen meine Angel gepackt und mich an den Bach gemacht:

Der Plan war ein, zwei Forellen zu fangen und dieselben abends auf den Grill zu schmeißen. Fernab von Eis am Stiel und schlecht sitzenden Badeanzügen konnte ich schon am ersten Platz meiner Wahl einen Biss verbuchen und das nach nur zwei Würfen. Irgendwie fühlte es sich aber grade mal so gar nicht nach einer Bachforelle an und springen wollte mein Konkurrent am anderen Ende der Leine auch nicht. Was geht dann bitte hier? Wenige Sekunden später konnte ich im glasklaren Wasser sehen was Sache ist: ein Barsch hatte sich den verführerisch laufenden Curly Shad genommen.

Für mich absolute Premiere an unserem Forellengewässer. Dementsprechend wurde der kleine Kämpfer ordentlich abgefeiert:

Und anschließend ruckzuck in sein geliebtes Element entlassen:

Angestachelt und völlig heiß auf mehr Bisse ging es bei brütender Hitze weiter. Spot für Spot habe ich abgegrast, schließlich musste noch das Abendessen her. Außer Nachläufer und Fehlattacken tat sich nichts. Selbst die viel zu vielen Kilogramm Körpergewicht, von der entspannt auf der Liegewiese verweilenden Tante Berta, hatten wahrscheinlich mehr Party mit ihrem Langnese Eis am Start als ich. Verdammt!

Dann folgte ein echter Traumspot. Leider schwer zu erreichen, das kennt ja jeder Angler. Also war, wie so oft, ein bisschen klettern angesagt. Kurz vor meinem Ziel, kam ein stabil wirkender Ast. Nur noch festhalten, einen Schritt weiter und schon wäre ich da gewesen. In dem Moment, wo ich zu dem Ast greife und gleichzeitig den nächsten Schritt wagen will, kracht dieser Ast urplötzlich und von mir völlig unerwartet ab. Ein lauter Schlag. Ganz viele Flüche in ganz kurzer Zeit. Ein herrlich erfrischendes Gefühl. Abkühlung. Spritzendes Wasser. Ihr ahnt es schon. Eine der tiefsten Stellen unseres Gewässers hatte mich freundlich, nass und wohlwollend empfangen. Ich war in den Bach gedonnert:

Erst der Barsch und jetzt so etwas. Eine Überraschung kommt selten alleine. Aber was soll´s: Spaß kostet und weiter gehts. Zumindest konnte ich über mich selber lachen und das ist ja die Hauptsache.

Grüße gehen raus an alle Freibadbesucher dieser Welt, Langnese und natürlich an jeden Barsch, der sich in den Forellenbach verirrt.

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